Es gibt Momente, in denen die Realität die Fiktion übertrifft – und das sprichwörtlich. Stell dir vor, du gehst ins Kino, um einen Film zu genießen, Popcorn in der Hand, und plötzlich beginnt die Person neben dir, sich auszuziehen. Genau das geschah im vergangenen Dezember in einem der Säle des Lys-Kinos in Valencia während der Vorführung von “Tú no eres yo”, einem Film der lokalen Filmemacher Marisa Crespo und Moisés Romera. So wurde Valencia zu einer der ersten spanischen Städte, in der eine FKK-Filmsession stattfand.
Die Idee entstand, nachdem Mitglieder der ANVA als Statisten in einer Schlüsselszene des Films mitgewirkt hatten, was die Organisatoren dazu inspirierte, eine exklusive Vorführung für das FKK-Publikum zu veranstalten. Ziel sei es, so die Verantwortlichen, “Nacktheit in kulturellen Angeboten zu normalisieren und gesellschaftliche Tabus zu brechen”. Allerdings mussten sich die Besucher an bestimmte Regeln halten: Sie sollten das Kino bekleidet betreten und sich nur während der Dauer des Films ausziehen. Außerdem war es Pflicht, aus hygienischen Gründen ein Handtuch zum Abdecken der Sitze zu verwenden.
Insgesamt nahmen 50 Personen an der Veranstaltung teil, die meisten von ihnen Männer, die nach der Vorführung den Komfort und die Natürlichkeit des Erlebnisses hervorhoben. Eine ähnliche Szene spielte sich auch in den Kinos von Girona ab, während in Madrid die geplante FKK-Sitzung in den Embajadores-Kinos in letzter Minute abgesagt wurde. Die Organisatoren hoffen, dass dies der erste Schritt ist, um in Zukunft mehr Kinos und Kulturräume in Spanien für diese Art von inklusivem Erlebnis zu gewinnen.
