Kein Fleisch von Freisinger Land mehr im Rewe in den Schlüterhallen: Ein Metzger spricht von Vertrauensbruch, der Marktleiter von einem bedauerlichem Einzelfall.
Freising/Kirchdorf – Was den Kirchdorfer Metzger und Gastronom Benedikt Schuhbauer zu dem Schritt bewogen hat, künftig kein Fleisch mehr an den Rewe-Markt zu liefern, schildert er so: An Silvester sei er von einem Gast angesprochen worden, er habe für Weihnachten in den Schlüter Hallen Rindfleisch vom Freisinger Land – sprich: von Benedikt Schuhbauer – gekauft. Darüber sei Schuhbauer „sehr erschrocken“ gewesen, wie er sagt.
Denn: Er habe schon seit Monaten kein Rindfleisch mehr an den Rewe-Markt geliefert. Die Folgerung: Es habe gar kein Freisinger-Land-Rindfleisch sein können. Ganz offenbar sei da die Etikettierung falsch gewesen. Die Mitteilung des Gastes habe ihn dazu veranlasst, sich vor Ort ein Bild zu machen. Und: Hinter Schildern, die das Fleisch als Freisinger-Land-Erzeugnis auswiesen, habe sicherlich kein Freisinger-Land-Produkt gelegen.
Nachweise transparent machen
Daraufhin habe er den Betreiber des Markts, Predrag Stanisic, auf den Vorfall angesprochen. Und weil die Lieferung von losen, also unetikettierten Produkten bisher auf Vertrauensbasis geschehen sei, habe er Stanisic aufgefordert, die Nachweise der ein- und wieder verkauften Fleischware transparent zu machen. Das habe Stanisic verweigert, weshalb Schuhbauer dann die Reißleine gezogen habe: „So nicht mehr!“ Man werde keine losen Waren mehr liefern.
„Bedauerlicher Einzelfall“
Stanisic kann die ganze Aufregung nicht verstehen. Das, was Schuhbauer schildere, sei „ein bedauerlicher Einzelfall“. Da sei „kurzfristig versäumt“ worden, die Auszeichnung der Ware „anzupassen“. Sobald man den Fehler bemerkt habe, habe man ihn selbstverständlich umgehend korrigiert.
Man habe, berichtet Stanisic, weil „Herr Schuhbauer nicht lieferfähig war“, auf Fleisch aus regionalen Rewe-Programmen zurückgegriffen, die dann von den Mitarbeitern aus Versehen falsch ausgezeichnet wurden. „Ich bedauere den Vorfall sehr“, so Stanisic, der auch schon mit anderen Vorständen von Freisinger Land e.V. geredet und die Sache geklärt habe.
Dass andere, abgepackte und etikettierte Ware wie Mehl oder Honig von Freisinger Land noch in die Schlüterhallen geliefert werden, weiß Schuhbauer. Aber lose Ware, also Fleisch aus seiner Produktion, werde es dort nicht mehr geben. Das sei er den Verbrauchern schuldig, die sich darauf verlassen müssen, dass sie auch Freisinger Land bekommen, wenn Freisinger Land draufsteht.