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Weniger Gebildete nutzen eher KI

Weniger Gebildete nutzen eher KI
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Meist sind es die Gebildeten und gut Situierten, die neue Technik zuerst annehmen. Bei KI scheint es einer Studie aus den USA zufolge anders zu sein.

Vor etwa anderthalb Jahren hat OpenAI ChatGPT auf den Markt gebracht. Einer aktuellen US-Studie zufolge haben die Sprachmodelle seither Einzug in die Berufswelt gehalten. Etwa ein Viertel der beruflichen Kommunikation wird inzwischen zumindest unter Zuhilfenahme von Künstlicher Intelligenz (KI) erledigt. Dabei spielt der Bildungsgrad eine Rolle.

Für die Studie, die als Preprint auf dem Dokumentenserver ArXiv abrufbar ist, hat ein Team der Stanford University, der University of Washington und Emory University den Einsatz von Large Language Models (LLM) in verschiedenen Branchen von Januar 2022 bis September 2024 untersucht. Dafür wurden 687.241 bei der US-Verbraucherschutzorganisation Consumer Financial Protection Bureau (CFPB) eingereichte Beschwerden, 304,3 Millionen Stellenausschreibungen, 537.413 Pressemitteilungen von Unternehmen sowie 15.919 Pressemitteilungen der Vereinten Nationen (United Nations, UN) mithilfe eines statistischen Erkennungssystems analysiert.

Die Studie zeige eine neue Realität, in der sich Unternehmen, Verbraucher und sogar internationale Organisationen bei der Kommunikation weitgehend auf generative KI verließen, schreiben die Forscher: Bei etwa 18 Prozent der beim CFPB eingereichten Beschwerden, 15 Prozent der Stellenausschreibungen, 24 Prozent der Unternehmen und 14 Prozent der UN-Pressemitteilungen der Vereinten Nationen habe die KI beim Formulieren unterstützt.

Danach wurde KI mehr in städtischen Gebieten eingesetzt als auf dem Land (18,2 Prozent gegenüber 10,9 Prozent) – allerdings nicht von Anfang an: Zu Beginn des Jahres 2023 gab es nur kaum Unterschiede zwischen Stadt und Land. Die Diskrepanz ergab sich erst Mitte des Jahres.

Erstaunlich ist, dass KI anders adaptiert wird als normalerweise technische Neuentwicklungen: Diese werde im Allgemeinen zuerst von höher gebildeten Bevölkerungsgruppen angenommen. Bei KI-Sprachmodellen scheint es umgekehrt: Laut der Studie werden sie in Regionen mit niedrigerem Bildungsniveau häufiger eingesetzt als in solchen mit höherem Bildungsniveau (19,9 Prozent gegenüber 17,4 Prozent). In städtischen Gebieten war die Differenz zwischen Gemeinden mit niedrigerem oder höherem Bildungsniveau noch größer (21,4 Prozent gegenüber 17,8 Prozent. Als Maßstab diente der staatliche Medianwert für den Bachelor-Abschluss.

„Im Bereich der Verbraucherbeschwerden stellen die geografischen und demografischen Muster der LLM-Einsatz eine verblüffende Abweichung von historischen Trends der Technologieverbreitung dar, bei denen sich die Technologieakzeptanz im Allgemeinen auf urbane Gebiete, einkommensstärkere Gruppen und Bevölkerungsgruppen mit höherem Bildungsniveau konzentriert hat“, heißt es in der Studie. Eine KI-Nutzung könne demnach Menschen mit geringerer Bildung Vorteile verschaffen. KI-Tools könnten also einen Ausgleich schaffen.

Der Nachweis, ob eine KI beim Schreiben eingesetzt wurde, ist nicht so einfach. Die Systeme, die dafür eingesetzt werden, sind nicht immer zuverlässig. Ist die Datenbasis allerdings große genug, lassen sich Muster erkennen, die auf den Einsatz von KI hindeuten. Die Erkennung ist nach Aussagen der Forscher schwieriger, wenn der KI-generierte Text noch einmal bearbeitet wurde. Zudem würden die Sprachmodelle zunehmend besser, was eine Erkennung ebenfalls erschwert. Die KI-Nutzung könne also weiter verbreitet sein, als die Studie angebe.

Die Autoren warnen vor negativen Effekten durch einen übermäßigen Einsatz von KI-Werkzeugen: „In heiklen Bereichen kann blindes Vertrauen in KI in Nachrichten resultieren, die nicht auf Bedenken eingehen oder insgesamt weniger glaubwürdige Informationen nach außen geben. Blindes Vertrauen in KI kann auch zu Misstrauen der Öffentlichkeit gegenüber Mitteilungen von Unternehmen führen.“

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